In modernen Industriegewächshäusern messen Sensoren längst die Temperatur im Inneren und übermitteln diese an den Klimacomputer. Der Wert des Sensors bezieht sich aber nur auf dessen unmittelbare Umgebung, während die Temperatur im Gewächshaus meist nicht gleichmäßig ist. Unter anderem können Luftbewegungen, die Sonne und die Pflanzen selbst erhebliche Temperaturschwankungen im Gewächshaus verursachen.
Um dieses Problem zu lösen, haben Wissenschaftler der Universität Wageningen (Niederlande) ein 3D-Modell des Treibhausklimas entwickelt. Die Temperatur im Gewächshaus ist eine der wichtigsten Variablen für den Züchter, von der das Wachstum der Pflanzen abhängt. Allerdings ist es nie und nirgendwo gleich heiß oder kalt. Dadurch können beispielsweise Unterschiede im Pflanzenwachstum auftreten oder die Steuerung nicht optimal sein.
Die Universität hat ein Gewächshaus-Klimamodell entwickelt, in das der Benutzer eine Vielzahl von Variablen über das Gewächshaus (z , usw.). ), Abschirmung (Material, Isoliervermögen, Position) und Ernte (Art der Ernte, Größe etc.). All diese Variablen bestimmen letztendlich die Wärmeverteilung im Gewächshaus. Darüber hinaus kann der Benutzer Wetterbedingungen (wie Wind und Sonneneinstrahlung) sowie die Uhrzeit und den Tag des Jahres (die den Sonnenstand bestimmen) eingeben.
Basierend auf all diesen Variablen berechnet das Modell das Klima (z. B. Temperatur und Feuchtigkeit) pro Kubikzentimeter und erstellt eine dreidimensionale (Länge, Breite, Höhe) Klimakarte des Gewächshauses. Das Modell kann auch die Folgen bestimmter Anbauaktivitäten berechnen. Beispielsweise kann ein Agronom am Computer das Öffnen oder Schließen mehrerer Fenster simulieren, und das Modell zeigt, wie sich dies auf die Temperaturverteilung in einem Gewächshaus auswirkt. Das Modell wurde 2022 durch Vergleich mit praktischen Messungen validiert.
Das 3D-Klimamodell wird derzeit nur zu Forschungszwecken verwendet. Der Grund dafür ist, dass die Berechnungen zeitaufwändig sind. Zukünftig wird es jedoch möglich sein, Szenarien aus dem Modell in einen Klimacomputer zu importieren, um anhand dieser Szenarien die Wirkung von Anbaumaßnahmen vorhersagen zu können.