Umsatzsteigerung um 2 %, währungsbereinigt um 9 % – Jahresüberschuss und Ergebnis je Aktie +16 % – Höhere Dividende von 0.80 € je Aktie (Vj.: 0.70 €) vorgeschlagen – Weiteres Wachstum für das Geschäftsjahr 2021/22 geplant
Die KWS Gruppe (ISIN: DE0007074007) erzielte im Geschäftsjahr 2/1.31 ein Umsatzwachstum von rund 2020 % auf 2021 Mrd. €. Die Kennzahlen EBIT und EBITDA lagen auf Vorjahresniveau; Deutlich gestiegen sind hingegen das Nettoergebnis und das Ergebnis je Aktie.
„Auch unsere Geschäftszahlen haben sich im vergangenen Jahr sehr gut entwickelt, sodass wir unsere Dividende deutlich steigern konnten“, sagt Eva Kienle, Finanzvorstand von KWS. „Mit unserem Fokus auf innovatives Saatgut punkten wir in etablierten und neuen Märkten und wachsen so stetig und nachhaltig. Gleichzeitig bauen wir unsere Digital-Farming-Angebote konsequent aus und bieten unseren Kunden damit zusätzlichen Service. Auch im neuen Geschäftsjahr werden wir diesen erfolgreichen Weg fortsetzen und weiter wachsen.“
Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2.2/1,310.2 um 1,282.6 % auf 2020 (2021) Mio. €. Auf vergleichbarer Basis (ohne Währungseffekte) stieg der Umsatz um 8.8 %. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) der KWS Gruppe verbesserte sich um 2.4 % auf 230.9 (225.5) Mio. €. Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 137.0 (137.4) Mio. € trotz geplanter höherer Aufwendungen für Forschung & Entwicklung und deutlicher Währungseffekte auf Vorjahresniveau.
Das Finanzergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich auf 5.2 (-7.8) Mio. €. Hierzu trug neben einem verbesserten Zinsergebnis von -12.2 (-18.6) Mio. € ein um 17.4 (10.8) Mio. € höheres Beteiligungsergebnis bei at Equity bewerteten Unternehmen bei. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf -31.6 (-34.3) Mio. €. Daraus resultierte ein Jahresüberschuss von 110.6 (95.2) Mio. € und ein Ergebnis je Aktie von 3.35 (2.89) €.
Der Free Cashflow verbesserte sich im Berichtszeitraum deutlich auf 84.2 Mio. € (Vorjahr: 31.5 Mio. € ohne Erwerb von Pop Vriend Seeds), vor allem aufgrund eines strikten Working Capital Managements und einer vorsichtigeren Investitionspolitik vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie.
Kennzahlen auf einen Blick
in Mio. € |
2020/21 |
2019/20 |
+/- |
|
Sales |
1.310,2 |
1.282,6 |
2,2% |
|
EBITDA |
230,9 |
225,5 |
2,4% |
|
EBIT |
137,0 |
137,4 |
-0,3% |
|
Finanzielles Einkommen |
5,2 |
-7,8 |
- |
|
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit |
142,2 |
129,5 |
9,8% |
|
Steuern |
31,6 |
34,3 |
-7,9% |
|
Jahresüberschuss |
110,6 |
95,2 |
16,2% |
|
Gewinn je Aktie | in € |
3,35 |
2,89 |
15,9% |
Geschäftsentwicklung nach Segmenten
Dass Maissegment Der Umsatz lag im Berichtsjahr mit 774.0 Mio. € auf Vorjahresniveau (775.7 Mio. €); währungsbereinigt verzeichnete das Segment ein Plus von 8.3%. Das währungsbereinigte Wachstum wurde hauptsächlich von den südamerikanischen Märkten Argentinien und Brasilien sowie der Region Europa getragen. In Europa haben sich insbesondere die in den letzten Jahren eingeführten Hochleistungshybridsorten für Körnermais sehr gut entwickelt, so dass wir unsere Marktposition in diesem Bereich deutlich stärken konnten. In Brasilien hat die erfolgreiche Kommerzialisierung von Hochleistungs-Hybridmaissorten das Geschäftsvolumen deutlich ausgeweitet und Marktanteile hinzugewonnen. In Nordamerika ging der Umsatz des Joint Ventures AgReliant in einem herausfordernden Wettbewerbsumfeld leicht zurück. Auch Währungseffekte aus der Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro wirkten sich deutlich negativ aus. Das Segmentergebnis stieg um 6.3 % auf 71.3 (67.1) Mio. €. Dies ist im Wesentlichen auf höhere Ergebnisbeiträge in Nordamerika und Brasilien zurückzuführen. Die EBIT-Marge des Segments erhöhte sich leicht von 8.6% auf 9.2%.
In Segment Zuckerrüben Der Umsatz stieg aufgrund des wachsenden Erfolgs innovativer KWS-Sorten um 6.6 % auf 524.3 (491.8) Mio. €. Die Nachfrage nach CONVISO® SMART hielt auch im Berichtsjahr an, die entsprechenden Qualitäten sind mittlerweile in 25 Ländern erhältlich. Darüber hinaus wurden erste Umsätze mit neu eingeführten Sorten auf Basis einer neuen Cercospora-Toleranz (CR+) erzielt. Die winterliche Nachsaat im Frühjahr 2021 wirkte sich insbesondere in Frankreich, Deutschland und den USA positiv auf die Umsatzentwicklung aus. Währungseffekte, vor allem aus dem Verhältnis des Euro zum US-Dollar und der türkischen Lira, belasteten den Umsatz mit -6.4 %; währungsbereinigt verzeichnete das Segment ein Plus von 13.0 %. Das Segmentergebnis erhöhte sich auf 174.7 (170.1) Mio. €, die EBIT-Marge lag mit 33.3 (34.6)% leicht unter dem Vorjahresniveau.
In Kornsegment der Umsatz blieb mit 191.2 (191.2) Mio. € auf Vorjahresniveau; währungsbereinigt stieg der Umsatz um rund 3%. Während das Geschäft mit Gerstensaatgut vor allem witterungsbedingt leicht rückläufig war (5%), konnte der Rapsabsatz preisbedingt (10%) zulegen. Auch das Weizensaatgutgeschäft legte um rund 10 % zu. Der Absatz von Hybridroggensaatgut ging vor dem Hintergrund geringerer Anbauflächen in der EU und negativer Währungseffekte leicht zurück. Das Segmentergebnis ging im Wesentlichen aufgrund höherer Aufwendungen für Forschung und Entwicklung auf 21.3 (26.4) Mio. € zurück. Die EBIT-Marge lag mit 11.1 % unter dem Vorjahr (13.8 %).
Verkäufe in der Gemüse segmentieren, das die Geschäftsaktivitäten des akquirierten Gemüsesaatgutunternehmens Pop Vriend Seeds beinhaltet, lag mit 58.2 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert (83.5 Mio. €). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf geringere Verkäufe von Spinatsamen infolge der Covid-19-Pandemie sowie negative Währungseffekte zurückzuführen. Das Bohnensaatgutgeschäft verzeichnete dagegen ein Plus von rund 13 %. Das Segmentergebnis (bereinigt um Effekte im Rahmen der Kaufpreisallokation für den Erwerb von Pop Vriend Seeds) erreichte 7.9 Mio. €. Unter Berücksichtigung nicht zahlungswirksamer Effekte aus der Kaufpreisallokation von zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Vorräten (-4.1 Mio. €) und Abschreibungen auf erworbene immaterielle Vermögenswerte (-21.9 Mio. €) beträgt das Segmentergebnis -18.1 Mio. €.
Die Einnahmen der Unternehmenssegmente betrugen 6.0 (4.6) Mio. €. Diese werden hauptsächlich von den KWS-Betrieben in Deutschland, Frankreich und Polen generiert. Darüber hinaus spiegelt das Segment Corporate alle übergreifenden Kosten für die Zentralfunktionen der KWS Gruppe sowie Aufwendungen für Grundlagenforschung wider, weshalb das Segmentergebnis regelmäßig negativ ist. Das Segmentergebnis verbesserte sich deutlich auf 92.0 (-104.6) Mio. €, im Wesentlichen aufgrund positiver Währungseffekte aus Finanzierungsinstrumenten und pandemiebedingter Kosteneinsparungen.
Die Differenz zur Gesamtergebnisrechnung der KWS Gruppe und der Segmentberichterstattung ergibt sich aus den Anforderungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) und ist in der folgenden Überleitungstabelle für die wesentlichen Variablen Umsatz und EBIT zusammengefasst:
Abgleichtabelle
in Mio. € |
Segmente |
Art des |
KWS-Gruppe1 |
|
Sales |
1.553,8 |
-243,6 |
1.310,2 |
|
EBIT |
157,2 |
-20,2 |
137,0 |
1 Ohne die Anteile der nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen AGRELIANT GENETICS LLC., AGRELIANT GENETICS INC. und KENFENG – KWS SEEDS CO., LTD.
Investitionstätigkeit
Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie verfolgte die KWS Gruppe im Geschäftsjahr 2020/2021 eine zurückhaltende Investitionspolitik, sodass die Investitionen auf 81.3 (108.0) Mio. € zurückgingen. Die Investitionstätigkeit folgte im Berichtsjahr langfristigen Wachstumsplänen mit Fokus auf den Auf- und Ausbau von Produktions-, Forschungs- und Entwicklungskapazitäten.
Geplante Gewinnverwendung: Deutliche Erhöhung der Dividende
Aufgrund der erfreulichen Geschäftsentwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 2. Dezember 2021 die Ausschüttung einer Dividende von 0.80 (0.70) € je Aktie für das Geschäftsjahr 2020/2021 vorschlagen. Dies würde zu einer Ausschüttung von 26.4 (23.1) Mio. € an die Aktionäre der KWS SAAT SE & Co. KGaA führen. Dies entspräche einer Ausschüttungsquote von 23.9 (24.3) %, bei der KWS im Rahmen ihrer an der Profitabilität des Unternehmens ausgerichteten Ausschüttungspolitik weiterhin eine Dividende von 20 bis 25 % des Jahresüberschusses der KWS Gruppe ausschütten würde.
Prognose für das Geschäftsjahr 2021/2022: Weiteres Wachstum erwartet
Aufgrund einer sich aufhellenden Agrarumwelt mit teilweise deutlichen Preissteigerungen bei Agrarrohstoffen erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2021/2022 eine steigende Nachfrage nach Saatgut. Für die KWS Gruppe wird daher ein Umsatzwachstum von 5 bis 7 % erwartet. Die EBIT-Marge soll bei rund 10 % liegen und bereinigt um nicht zahlungswirksame Effekte aus Kaufpreisallokationen im Rahmen von Unternehmenskäufen in einer Bandbreite zwischen 11 % und 12 % liegen. Die Forschungs- und Entwicklungsquote sollte in einem Bereich von 18 bis 20 % liegen.