Gewächshausgartenbau Niederlande ist sehr besorgt über die Arbeitsmarktempfehlungen, die der Sozial- und Wirtschaftsrat (SER) diese Woche dem Kabinett vorgelegt hat. Der Verband befürchtet unter anderem einen Anstieg der Kosten für die Einstellung von Zeitarbeitern.
Der SER, dem Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände angehören, will durch eine Reform des Arbeitsmarktes dem Wachstum der flexiblen Arbeit ein Ende setzen. Nach Ansicht der Sozialpartner sind die Interventionen notwendig, weil in den Niederlanden die Ungleichheit und die soziale Unzufriedenheit zunimmt. In einem neuen Gutachten befürworten sie unter anderem die Abschaffung von Null-Stunden-Verträgen. Darüber hinaus sollte die Beschäftigung mit einem befristeten Arbeitsvertrag höchstens drei Jahre dauern.
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…realisieren eine adäquate Work-to-Work-Infrastruktur für Menschen, die den Arbeitsplatz wechseln müssen, so dass bei einer hohen Nachfrage in vielen Branchen, während andere schrumpfen, immer die Aussicht auf neue Arbeit besteht. Das gibt den Menschen neue Sicherheit und wir helfen ihnen, einen Arbeitsplatz zu finden, bevor sie arbeitslos werden.
Gewächshausgartenbau Niederlande unterstützt auch den Umgang mit unsachgemäßen flexiblen Konstruktionen. Die Einführung einer obligatorischen Zertifizierung für Arbeitsvermittlungen, verbunden mit einer strikten Durchsetzung durch die Regierung, kann dabei eine Rolle spielen.
Allerdings befürchtet der Verband eine Kostensteigerung bei der Einstellung von Saisonkräften. „Dies hat erhebliche Konsequenzen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Das ist inakzeptabel“, sagt der Vorsitzende Adri Bom-Lemstra von Greenhouse Horticulture Netherlands.
Aufladen auf
Die Zeitarbeitsfirmen werden den höheren Selbstkostenpreis im Tarif an den Gewächshausgartenbauunternehmer weitergeben, erwartet Bom-Lemstra. „Allerdings können sie dies nicht an den Händler und den Verbraucher weitergeben. Schließlich sind sie nicht bereit, mehr für die Produkte zu bezahlen.“
Der Gewächshausgartenbau in den Niederlanden befürchtet, dass sich die (internationale) Wettbewerbsposition durch die Arbeitsmarktberatung verschlechtern wird, wenn keine flankierende Politik zum Ausgleich des Kostenanstiegs erfolgt. „Die Situation wird schlimmer. Angesichts der durchschnittlichen Arbeitszeit in unserer Branche wird die Einführung eines gesetzlichen Mindeststundenlohns die Lohnkosten um 5 Prozent erhöhen“, sagt Blom-Lemstra. Auffallend sei, dass die SER-Beratung nicht auf die finanziellen Folgen der direkten Stakeholder kalkuliert sei.
Ausnahme Saisonarbeit
Greenhouse Horticulture Niederlande steht dem Vorschlag, Saisonarbeit mit einem Jahresarbeitsstundenmodell eine Ausnahmestellung zu geben, positiv gegenüber. Die Frage ist jedoch, was unter dem Jahresstundenmodell zu verstehen ist und wie dieses praktisch ausgestaltet wird.
„Gleichzeitig ist nicht nachvollziehbar, warum der SER nach der gesetzlich verankerten Saisonarbeit nicht zur Einführung einer niedrigen Arbeitslosenversicherungsprämie für Saisonarbeitsverträge berät. Gerade dies wäre ein großer Anreiz für die Einstellung von Mitarbeitern“, betont der Vorsitzende von Greenhouse Horticulture Netherlands.
Es gibt auch Fragen zum „Opting-out“ für das zweite Krankheitsjahr. Dies bietet laut Verband eine scheinbare Lösung, denn die dafür zu zahlende Prämie richtet sich nach der gesamten Belegschaft.
Restitution
Als positiv gilt die Rückerstattung des hohen Arbeitslosenversicherungsbeitrags bei der Umwandlung von einem befristeten Arbeitsverhältnis in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis, sofern dies beabsichtigt ist. Dazu verpflichtet sich die Branche auch im Rahmen des International Employees Master Plans.
Mitglieder von Greenhouse Horticulture Netherlands unterstützen das Ziel, den Mitarbeitern mehr Nettokontrolle in Höhe des gesetzlichen Mindestlohns zu geben. Dieser Rat gibt jedoch nicht an, wie dies tatsächlich erreicht werden kann.
'Aufstockung ohne begleitende Fiskalpolitik ist gut für den Staat wegen der Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Finanzamt. Der Arbeitnehmer wird dabei jedoch nur eine begrenzte Erhöhung seines Nettogehalts sehen. Mit diesem erhöhten Beitrag kann der Staat jedoch die immer teurer werdenden Leistungen finanzieren, die mit dieser Beratung auch an die WML geknüpft sind. Der Arbeitgeber zahlt die volle Rechnung“, schließt Adri Bom-Lemstra.