Wasserstoff wird als wichtige Option zur Realisierung der Energiewende im Gewächshausgartenbau gesehen. Aber der Wechsel war nicht eins-zwei-drei. Wie ist die aktuelle Situation und wie sieht die Zukunft von Wasserstoff in diesem Sektor aus?
Gewächshausgartenbau Die Niederlande und die führenden Gartenbau- und Rohstoffindustrien arbeiten zusammen, um Impulse für die Verwendung von Wasserstoff im Gewächshausgartenbau zu geben. Aus Regionen und Clustern wurden vielversprechende Ideen gesammelt, Pilotprojekte stecken noch in den Kinderschuhen.
„Um Wasserstoff rentabel zu machen und den Übergang zu beschleunigen, müssen wir Erzeuger inspirieren. Wir müssen zeigen, dass es einen Business Case gibt. Gemeinsam erstellen wir einen Plan zur Nutzung von Wasserstoff im Gartenbau. Und wenn wir skalieren können, werden die Kosten natürlich sinken“, sagt Anneke van de Kamp aus dem führenden Sektor Gartenbau und Rohstoffe.
Die Möglichkeiten von Wasserstoff haben Den Haag auch politisch infiltriert. Der Koalitionsvertrag besagt, dass der Gewächshausgartenbau das Potenzial hat, führend in der energieeffizienten und kreislauforientierten Produktion hochwertiger Produkte zu werden. Gleichzeitig argumentiert die Regierung, dass der Sektor immer noch zu abhängig von Erdgas sei. Neben Geothermie, Biomasse, Restwärme und Elektrifizierung wird Wasserstoff als Lösung genannt.
Wir wollen den Herstellern zeigen, dass Wasserstoff wirklich einen Business Case hat.
ANNEKE VAN DE KAMP AUS DER FÜHRENDEN BRANCHE GARTENBAU UND ROHSTOFFE
„Gerade für gärtnerische Cluster, wo Erdwärme oder Restwärme nicht möglich sind, könnte Wasserstoff interessant sein. Denken Sie an Gebiete in Nord-Limburg“, sagt Van de Kamp.
Das Potenzial von Wasserstoff ist auch auf europäischer Ebene sichtbar. Mitte September kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Einrichtung einer Wasserstoffbank an. Der Betrag in dieser Bank beträgt 3 Milliarden Euro. Laut Van de Kamp ist dies ein guter Schritt. „Diese Bank erhöht die Lebensfähigkeit von Wasserstoff im Gartenbau. Schließlich muss Wasserstoff in größerem Maßstab entwickelt werden als nur in den Niederlanden.“
Hohe Mangelwahrscheinlichkeit
Van de Kamp weist darauf hin, dass jeder Sektor in den kommenden Jahren nachhaltiger werden möchte. Dadurch erhöht sich der Druck auf den Wasserstoff. „Es gibt so viele Initiativen, die auf Wasserstoff angewiesen sind. Das Potenzial für Engpässe ist hoch. Gut, dass Brüssel sich dessen bewusst ist.“ Und obwohl die Umstellung auf Wasserstoff in der Praxis mehr als 3 Milliarden Euro kosten wird, weist Van de Kamp darauf hin, dass dies ein Zeichen für eine gute Nachricht ist. Intentionen.
Van de Kamp hält das Ziel der Europäischen Union, bis 10 rund 2030 Millionen Tonnen sauberen Wasserstoff zu produzieren, für etwas ambitioniert. „Wenn wir davon mindestens die Hälfte umsetzen können, können wir schon sehr zufrieden sein. In jedem Fall werden diese Ambitionen zu einer Vergrößerung der Größenordnung führen, und das ist es, was wir brauchen, um die Kosten niedrig zu halten.“
Laut Van de Kamp wird es nicht einfach, Angebot und Nachfrage gut aufeinander abzustimmen. Um den Verbraucher mit Wasserstoff zu versorgen, ist eine erhebliche Infrastruktur erforderlich. Auch der Zulassungsprozess muss angepasst werden. „Das erfordert eine gute Koordination. Ein einzelner Produzent kann dies nicht organisieren. Deshalb ist es wichtig, dass solche Projekte wie im Fall der Geothermie in Zusammenarbeit mit öffentlich-privaten Parteien und Forschungseinrichtungen durchgeführt werden.“
Wissen in die Branche bringen
Van de Kamp sagte, es sei auch wichtig, vorhandenes Wissen und Technologie in die Industrie einzubringen, um Wasserstoff einzusetzen. „Unternehmer können sich gegenseitig inspirieren und zeigen, was möglich ist. Als Unterglas-Gartenbauunternehmen in den Niederlanden und einer führenden Gartenbau- und Rohstoffindustrie spielen wir auch eine Rolle dabei.“
Nicht, dass nichts über die Nutzung von Wasserstoff bekannt wäre, betont Van de Kamp. „Wir untersuchen das seit Jahren. Die Technologie für Produktion und Anwendung ist so ziemlich schon da. Die Dringlichkeit ist jetzt nur noch größer als vor vielen Jahren.“
Ein weiterer unklarer Punkt ist der Genehmigungsprozess. Aber wie bei der Geothermie dürfte es sich um einen komplexen Prozess handeln. „Eine der Prioritäten für die kommenden Jahre ist es daher auch, mehr Klarheit über diesen Prozess zu bekommen. Unternehmer brauchen das, um genau zu überlegen, ob sie diesen Schritt gehen wollen und können“, sagt Van de Kamp.
Wasserstoff wird nicht für jedes Gewächshaus die ideale Lösung sein. „Gartenbau im Gewächshaus hat den Luxus, viele nachhaltige Optionen zu haben. Und diese Auswahl wird auch je nach Region unterschiedlich sein. In bestimmten Gebieten können Geothermie oder Restwärme die beste Lösung sein“, sagt Van de Kamp.