Von Landwirtschaftssteuerungen und intelligenten Anbaugeräten bis hin zu vollständig autonomen Landwirtschaftssystemen hilft Robs4Crops (ein neues Projekt) Landwirten, den Arbeitskräftemangel zu schließen und die landwirtschaftliche Landschaft aufzurütteln.
Das Robs4Crops-Projekt wird den Übergang zur groß angelegten Implementierung von Robotik und Automatisierung in der europäischen Landwirtschaft beschleunigen. Mit einem von der Europäischen Union finanzierten Budget von 7.9 Millionen Euro stellt das Projekt eine High-Tech-Revolution mit enormen potenziellen Auswirkungen auf Produktivität, Effizienz und ökologische Nachhaltigkeit dar. Robs4Crops wird demonstrieren, dass Robotik und verwandte Technologien Präzision und Machbarkeit bei alltäglichen, sich wiederholenden Aufgaben ermöglichen und die Notwendigkeit für Menschen reduzieren, unangenehme und ungesunde Arbeiten auszuführen, die keine Gedanken erfordern. Das Projekt startete am 1. Januar 2021 und hat eine Laufzeit von vier Jahren.
Eine Zeit der Veränderung in sich ändernden Zeiten
Die größte Herausforderung in der europäischen Landwirtschaft ist der Arbeitskräftemangel. Während die Arbeitskosten die Rentabilität der Landwirtschaft unter Druck setzen, zeigt die COVID-19-Pandemie, dass der Arbeitskräftemangel noch bedeutender ist und die Funktionsweise der Lebensmittelkette gefährden kann – vom Bauernhof bis zum Verbraucher. Erzeuger in ganz Europa berichten von einem Mangel an Arbeitskräften. Obst- und Gemüsefelder wurden nicht geerntet, weil Tausende Saisonarbeiter wegen des Virus nicht zur Arbeit fahren konnten.
Von eigenständigen Einheiten bis hin zu einem kompletten Robotersystem
Infolge des Coronavirus wird in der Landwirtschaft inzwischen massiv in Robotik und Automatisierung investiert, was den Beginn eines Strukturwandels in der Agrar- und Ernährungswirtschaft markiert. In der Landwirtschaft wird die Robotik derzeit noch nur sparsam kommerziell eingesetzt. Aus technischer Sicht erreichen Agrarroboter ihr Potenzial noch nicht, da sie als eigenständige Einheiten und nicht als Teil eines kompletten, innovativen Robotersystems eingesetzt werden. Aus nicht-technischer Sicht haben landwirtschaftliche Roboter in der derzeitigen landwirtschaftlichen Praxis wenig Platz und werden nicht durch ein Netzwerk unterstützt.
Intelligente Anbaugeräte, autonome Fahrzeuge und Landwirtschaftscontroller
Robs4Crops wird technische Herausforderungen angehen, indem es eine Roboterlandwirtschaftslösung entwickelt, die aus drei Elementen besteht: intelligente Anbaugeräte, autonome Fahrzeuge und die Landwirtschaftssteuerung. Bestehende Landmaschinen und Traktoren werden so aufgerüstet, dass sie zusammen mit bestehenden Agrarrobotern als Teil eines Robotersystems fungieren können. Die Entwicklung und Erprobung erfolgt in der Praxis unter realen Betriebsbedingungen in vier Ländern und in enger Zusammenarbeit mit den Interessengruppen.
Erschwinglich durch Nutzung vorhandener Landmaschinen
Robs4Crops wird nicht-technische Herausforderungen durch den Einsatz vorhandener Maschinen bewältigen, wodurch die Anfangsinvestition reduziert und Wartungs-, Versicherungs-, Finanzierungs- und Schulungsoptionen angesprochen werden. Auch Regulierungen, Robo-Ethik und sozioökonomische Auswirkungen werden diskutiert. Robotik bietet die Möglichkeit, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Der Aufbau des Ökosystems für die Agrarrobotik wird ein iterativer Prozess sein, der parallel zur technischen Entwicklung verläuft. Demonstrationen des kompletten Robotersystems (technisch und nicht-technisch) werden in dem Maßstab durchgeführt, für den das System in der Praxis verwendet wird. Die Versuche werden in Partnerschaft mit kommerziellen Farmen und Wirtschaftsführern aus Frankreich, Griechenland, Spanien und den Niederlanden durchgeführt.
Mechanische Unkrautbekämpfung und Spritzen gegen Schädlinge und Krankheiten
Robs4Crops zielt darauf ab, die organisatorischen und technologischen Herausforderungen anzugehen und zu lösen, die derzeit einer groß angelegten Einführung von landwirtschaftlichen Robotern im Weg stehen. Aufbauend auf bestehenden landwirtschaftlichen Maschinen, Standards und praktischen Pilotprojekten wird das Projekt ein autonomes System entwickeln und liefern, das für groß angelegte kommerzielle Versuche bereit ist. Die neuen flexiblen und modularen Systeme werden die Abhängigkeit von Leiharbeitern erheblich reduzieren, die Sicherheit erhöhen und den gesamten COXNUMX-Fußabdruck der Lebensmittelproduktion reduzieren. Das Projekt konzentriert sich auf die anspruchsvollsten und sich wiederholenden Feldarbeiten, insbesondere auf die mechanische Unkrautbekämpfung und das Besprühen gegen Schädlinge und Krankheiten.
Mainstreaming der Roboterlandwirtschaft
In einem mutigen Versuch, die Roboterlandwirtschaft zum Mainstream zu machen, wird Robs4Crops durch ein Netzwerk von Kooperationspartnern ein sicheres Testgelände für iterative Entwicklung und Innovation bieten. Bei allem, was wir tun, stellen wir die Endbenutzer in den Mittelpunkt: von der Analyse der Benutzeranforderungen bis hin zum Erprobungsprozess des Geschäftsmodells. Das Projekt wird seine Wirkung durch die Zusammenarbeit innerhalb des wachsenden paneuropäischen Ökosystems von Digital Innovation Hubs und EU-finanzierten Projekten wie SmartAgriHubs und agROBOfood steigern.
Dr. Frits van Evert, Senior Scientist an der Wageningen University & Research und Robs4Crops-Projektkoordinator: „Die Landwirtschaft reagiert sehr sensibel auf die Kosten und den Mangel an Arbeitskräften. Und die Anbaupraktiken effizienter und nachhaltiger zu gestalten, ist entscheidend. Robs4Crops ist bahnbrechend bei der Wiederbelebung der europäischen Lebensmittel- und Agrarindustrie und der entscheidende „Katalysator“ bei der Beschleunigung der Einführung von Hightech-Robotik und automatisierten Technologien in der Landwirtschaft.“
Für weitere Informationen:
Wageningen University & Research
www.wur.nl